Oberbürgermeister Binnewies in Goslar abgewählt
Goslar Am Sonntag haben die Einwohner von Goslar den umstrittenen Oberbürgermeister (OB) Henning Binnewies (SPD) abgewählt. 87,1 Prozent der Wählerinnen und Wähler stimmten für die Abwahl des 61-Jährigen, so eine Stadtsprecherin. Nur 12,9 Prozent sprachen sich für ein Verbleiben von Binnewies im Amt aus. Die Wahlbeteiligung lag bei 43,5 Prozent.


Die 12.799 Stimmen gegen den OB entsprechen einem Anteil von mehr als 37 Prozent der insgesamt rund 34 000 Goslarer Wahlberechtigten. Erforderlich für die Abwahl waren 25 Prozent. Die sechs Goslarer Ratsfraktionen, auch die der SPD, hatten das Abwahlverfahren eingeleitet, weil sie sich die Zusammenarbeit mit dem ursprünglich bis 2014 gewählten Oberbürgermeister nicht mehr vorstellen konnten.

Binnewies wurden zahlreiche Fehler im Umgang mit Bürgern, Rathausmitarbeitern und Lokalpolitikern vorgehalten. Er wird von Kritikern unter anderem als arrogant, selbstherrlich und beratungsresistent charakterisiert. Zudem bemängelten seine Gegner schon seit Jahren die Finanzwirtschaft des 61-Jährigen und eine unzureichende Kommunikation, so dass er sich zuletzt mit allen Ratsfraktionen überworfen hatte. Auch der aus Goslar stammende SPD-Parteichef Sigmar Gabriel, der Binnewies 2006 als OB ins Gespräch gebracht hatte, rückte zuletzt von dem Stadtoberhaupt ab. Binnewies hat alle Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Die Amtsgeschäfte als Verwaltungschef wird vorerst der Erste Stadtrat Klaus Germer (SPD) wahrnehmen. Die repräsentativen Aufgaben übernehmen die ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen Renate Lucksch (SPD) und Gudrun Pfeiffer (CDU).